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In Zukunft könnten Jumbojets mithilfe von Eukalyptus-Treibstoff abheben, da Forscher das Eukalyptus Erbgut entziffert haben. Es liefert Informationen über das schnelle Wachstum sowie über das Abwehrsystem der Pflanzen...


...In der britischen Fachzeitschrift "Nature" berichtet eine internationale Forschergruppe über die Entzifferung des Erbguts des aus Australien stammenden Eukalyptus. Dieser hat eine natürliche Abwehr gegen Schädlinge und wächst besonders schnell, beides einzigartige Eigenschaften.
Insgesamt hatten 80 Forscher aus 18 Ländern fünf Jahre lang an der Kartierung der Gene von Eukalyptus grandis gearbeitet. Das Genom umfasse 680 Millionen Basenpaare. Das Team um Ale-xander Myburg von der Universität Pretoria in Südafrika zeigte einige Besonderheiten auf: etwa ein Drittel der 36.376 für die Bildung von Proteinen zuständigen Gene ist bei Eukalyptus jeweils zweifach hintereinander vorhanden. Das erkläre möglicherweise die hohe Produktivität des Baums. Zudem beinhaltet der Eukalyptus die größte Anzahl von Genen, die für die Bildung sogenannter sekundärer Pflanzenstoffe verantwortlich sind. Durch diese Terpene und viele verschieden leicht flüchtige Öle, schützt sich die Pflanze vor Insekten und Bakterien.
"Jetzt, da wir verstehen, welche Gene zu bestimmten Eigenarten führen, können wir Bäume züch-ten, die schneller wachsen, Holz mit besserer Qualität erzeugen, Wasser effizienter nutzen und besser mit klimatischen Unterschieden fertig werden", kommentiert Myburg. "Später einmal könnte man auch spezielle Eukalyptusgene in Bakterien oder Hefen einschleusen und daraus Biofabriken machen, um in großem Stil Biotreibstoffe zu erzeugen. In Zukunft könnten Jumbojets mithilfe von erneuerbarem Eukalyptus-Treibstoff abheben."
Heutzutage werden die ursprünglich aus Australien stammenden Eukalyptusarten schon in über hundert Ländern angebaut. Aufgrund ihres schnellen Wachstums können Eukalyptusplantagen die steigende Nachfrage nach Holz und Papier, hervorgerufen durch die wachsende Bevölkerung, als auch nach Eukalyptusölen, abdecken.
Quelle: Spiegel Online Wissenschaft